Vegetarisches und veganes Raclette
Ein zünftiges Raclette ist besonders in der Zeit um Weihnachten und Silvester der Renner. Doch auch in der warmen Jahreszeit erfreut sich das gesellige Speisen großer Beliebtheit.
Es gibt einige Aspekte, die Raclette zum Dauerbrenner machen: Neben der schon erwähnten Geselligkeit, sind das die leicht von der Hand gehende Vorbereitung sowie die große kulinarische Vielfalt, die geboten wird. Mit nur einer einzigen Mahlzeit ist es möglich, ganz unterschiedliche geschmackliche Vorlieben zu berücksichtigen.
Dass dies auch einer vegetarischen beziehungsweise veganen Lebensweise entgegen kommt, versteht sich von selbst.
Das klassische Raclette: ursprünglich vegetarisch!
Das klassische Raclette, welches die Hirten in der Ur-Schweiz zubereitet haben, war ganz und gar vegetarisch. Aus lediglich zwei Zutaten setzte es sich zusammen: Kartoffeln und Käse. Noch heute dürfen diese beim Raclette-Essen nicht fehlen!
Am offenen Feuer brachte man große Stücke eines speziellen Käselaibs (Raclette-Käse) so zum Schmelzen, dass man die dickflüssig-cremige Masse mit einem Messer abschaben konnte. Noch warm wurde der Käse mit Kartoffeln (später auch mit selbstgebackenem Brot) vermengt und in geselliger Runde verspeist. So schöpfte man Energie für den kräftezehrenden Arbeitsalltag.
Nach wie vor bilden Kartoffeln und Käse die Grundlage jedes Raclettes. Heute findet sich im Vergleich zu damals allerdings meist eine bunte Palette unterschiedlichster Zutaten auf dem Raclette-Grill.
Viele Menschen stellen sich die Frage, ob Kartoffeln beim Raclette mit oder ohne Schale zubereitet werden sollten. Laut kochtipp.net gibt es hier eigentlich kein Richtig und kein Falsch. Weder vor dem Kochen noch vor der Zugabe ins Raclette-Pfännchen muss die Kartoffel geschält werden. Jedoch kann die Schale im Pfännchen etwas unappetitlich werden, wenn sie zu sehr aufweicht. Zudem bleiben Saucen, Dips & Co. an Kartoffeln ohne Schale besser haften.
Dass sämtlichen kulinarischen Vorlieben, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und ethischen Prinzipien auf diese Weise Rechnung getragen werden kann, ist als wesentlicher Vorteil bei einem Raclette zu sehen. Kein Wunder also, dass es sich ganz hervorragend dazu eignet, vegetarische und vegane Kreationen zu zaubern.
Raclette: Es muss nicht immer tierisch sein!
Viele Menschen bringen mit einem zünftigen Raclette automatisch Fleisch und Fisch in Verbindung. Nicht weiter verwunderlich, denn diese Zutaten lassen sich prima marinieren und bleiben so geschmacklich in Erinnerung. Doch manchmal lenken sie – vor allem in Massen genossen – ein wenig von der Vielfalt ab, die ein gutes Raclette-Essen zu bieten vermag.
Eine große Bandbreite an vegetarischen (oder auch veganen) Zutaten kann hier zum Einsatz kommen. Angefangen von verschiedensten Käsesorten über Gemüse und Obst bis hin zu Salaten, Gebäck oder Nüssen – Möglichkeiten gibt es genug. Und so kommen auch vegetarisch und vegan lebende Menschen bei einem abwechslungsreichen Raclette voll und ganz auf ihre Kosten.
Reichlich Auswahl für Vegetarier und Veganer am Raclette-Grill
Vegetarier verzichten auf gewisse tierische Lebensmittel. Man unterscheidet hier zwischen ovo-lakto-vegetarisch (Fleisch und Fisch werden gemieden), lako-vegetarisch (zusätzlich werden Eier gemieden) und ovo-vegetarisch (Fleisch, Fisch, Milch- und Milchprodukte werden gemieden).
Vegan lebende Menschen verzichten auf alle vom Tier stammenden Produkte (Fleisch, Fisch, Milch, Eier, Honig).
Natürlich gibt es unterschiedliche Ausprägungen (häufig ist es auch so, dass auf Fleisch verzichtet wird, während Fisch auf den Teller kommt) und verschiedenste Gründe für eine vegetarische oder vegane Lebensweise. So ist oftmals eine ethische Haltung grundlegend, aber auch Gesundheitsbewusstsein, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder generelle Abneigung können hier wirken.
Je nach Einstellung und Vorlieben, bieten sich herrliche Raclette-Kreationen für Vegetarier und Veganer an. Mut zur Vielfalt und Kombination sind hier gefragt.
Vegetarische und vegane Gaumenfreuden beim Raclette
Käse (vegetarisch)
Sofern nicht auf Milchprodukte verzichtet wird, erfreuen sich Vegetarier an unterschiedlichsten Käsesorten, mit denen sich die Raclette-Speisen verfeinern lassen. Leicht schmelzend müssen sie sein. Von herb bis mild ist alles erlaubt.
Neben dem klassichen Raclette-Käse, machen sich Gouda, Butterkäse, Brie, Mozzarella, Blauschimmelkäse, Camembert oder sogar Schafkäse gut im vegetarischen Raclette-Pfännchen. Kombiniert mit Nüssen, Obst oder Gemüse ergeben sich raffinierte Gerichte. Doch auch gemeinsam mit Brot und Gebäck sorgt Käse für das ein oder andere Geschmackserlebnis.
Gemüse
Gemüse sollte den Grundstock beim vegetarischen oder veganen Raclette bilden. Es ist nicht nur nahrhaft und gesund, so gut wie alle Sorten machen überdies im Pfännchen oder am Raclette-Grill eine gute Figur. Neben Kartoffeln in verschiedenen Variationen, kommen hier vor allem Zwiebeln, Pilze, Paprika, Mais, Artischocken, Zucchini, Aubergine, Karotten oder Kohl zum Einsatz. Hartes Gemüse kann im Vorfeld auch gedünstet oder kurz gekocht werden.
Früchte
Auch Obst ist bei Vegetariern und Veganern im Raclette-Pfännchen gerne gesehen, bietet es doch vielfältige Kombinationsmöglichkeiten. Ob als süße Nachspeise oder gemischt mit herzhaften Zutaten, Hauptsache es schmeckt! Empfehlenswert ist es hier, auf frische Früchte zurückzugreifen und zu saures Obst zu meiden. Beliebt sind Äpfel, Birnen, Beeren, Ananas, Bananen und auch exotische Früchte wie Papaya oder Mango.
Salat, Gebäck und andere Beilagen
Beilagen zum Raclette lassen sich recht einfach vegetarisch beziehungsweise vegan gestalten.
Viele Brot- und Gebäcksorten sind grundsätzlich vegan (hier ist darauf zu achten, dass keine Milch bzw. Joghurt oder Eier beinhaltet sind). Salate können grundsätzlich roh angerichtet und diverse Dressings separat dazu bereit gestellt werden.
Saucen, Dressings und Dips sind vegan erhältlich bzw. lassen sich leicht auch ohne tierische Produkte herstellen (zum Beispiel mit Soja-Joghurt).
Nüsse und Samen in kleinen Schalen angerichtet sind am Raclette-Tisch ebenfalls beliebt.
Fleischloses Raclette: herzhaft und gut!
Viele Vegetarier und Veganer greifen gerade beim Raclette gerne auf Seitan- oder Soja-Produkte zurück.
Diese Erzeugnisse aus Weizeneiweiß (Seitan) bzw. Eiweiß aus Sojamilch (Tofu) werden im Handel häufig in fleisch- und wurstähnlicher Form und schon fertig zum Grillen angeboten (Soja-Würstchen, Burger“fleisch“,…). Erhältlich sind sie in Naturkostläden und den meisten Supermärkten.
Vorteil ist hier, dass sich die Produkte herrlich marinieren oder räuchern lassen und so einen herzhaften Genuss garantieren, auf den vegetarisch oder vegan lebende Menschen durchaus nicht so gerne verzichten wollen. Außerdem erweitert sich das Spektrum an Kombinationsmöglichkeiten ebenfalls ein wenig.
Übrigens wird mittlerweile auch Käse im veganer Form angeboten.
Vegetarisches/Veganes Raclette: Tipps
Erwarten Sie vegetarisch oder vegan lebende Gäste zum Raclette, sollten Sie auf eine ausgewogene Auswahl an Zutaten abseits von Fleisch, Fisch, Wurst (und ggf. Milchprodukten) achten.
Saucen oder Dressings, die tierische Bestandteile enthalten, stellen Sie am besten extra bereit und mischen sie nicht schon vorab in Salate o.ä.
Es empfiehlt sich außerdem, die Raclette-Grillplatte in zwei Bereiche zu teilen, um ein Vermengen von tierischen und pflanzlichen Produkten zu vermeiden.